Fährtenleser

Handelsjournal 9/2009

Mit Kameras und Peilsendern ergründen Konsumentenforscher ein Mysterium: den Kunden am POS.

Menschen erkunden einen Raum nach erfahrungsgeprägten Verhaltensmustern. Diese Erkenntnis haben sich Experten des Shopper Research schon lange zu eigen gemacht. Mit immer präziseren Instrumenten heften sie sich den Kunden beim Einkauf im Supermarkt an die Fersen, um deren Informations- und Kaufverhalten genau zu beobachten und auszuwerten. Ihre Kundenlaufstudien geben zum Beispiel Aufschluss darüber, welche Wege die Kunden im Markt zurücklegen, wo sie sich informieren, wo sie welche Artikel in ihren Einkaufswagen packen und wie hoch die Frequenz in den einzelnen Abteilungen ist. Jedes Verkaufsmöbel und jede Sonderplatzierung, jeder Winkel im Markt wird nach diesen Kriterien "durchleuchtet". Wer seine Ladengestaltung sowie die Sortiments- und Aktionsplatzierungen nach diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen ausrichtet, kann sowohl seine Umsätze als auch das Kundenerlebnis steigern, versprechen die Konsumentenforscher.

Auf Shopper Research und Handelsmarktforschung hat sich auch die Hamburger Forschungsgruppe g/d/p spezialisiert und zählt beispielsweise Edeka zu ihren Kunden. Zu den neuesten Analyseinstrumenten gehört der "Eye Sensor", Hier werden die Blicke der Shopper unbemerkt aufgezeichnet und damit die Aufmerksamkeitsstärke gemessen. Dies kann an Regalen geschehen, aber auch beim Passieren bestimmter P0S-Touchpoints wie Regalschildern, Deckenhängern, Plakaten oder Instore-TV. Infrarotsensoren erfassen Blickdauer, Zeit, Ort, Reichweite, Frequenz, ohne den Shopper in seinem natürlichen Kaufverhalten zu beeinflussen.

Wo werden nun Displays mit Aktionsprodukten optimal platziert, um möglichst hohe Abverkäufe zu erzielen? Besser im Hauptgang (bei hoher Frequenz) oder eher dort, wo es sich thematisch gut mit einem anderen Produkt ergänzt? Dabei unterstützt die Shopper Research Box die Platzierungsentscheidung. Das Instrument, kaum größer als eine Zigarettenschachtel, ermittelt am Regal automatisch Frequenz, Laufrichtung, Verweildauer, Suchzeiten und Zugriffe. Als Vollerhebung rund um die Uhr liefere dieses Instrument sehr hohe Fallzahlen und damit aussagekräftige Analysen, verspricht der Hersteller.

 

Ansprechpartner:

Christa Braaß, Geschäftsführerin
Clemens Steckner, Geschäftsführer