Die neue Lust am Mitmachen: Gamification

Mafo 2012: Eine gemeinsame Produktion von Horizont und Planung & Analyse, 3/2012,

Alle reden über Gamification. Zu Recht: Spielelemente motivieren Probanden und verbessern die Ergebnisse.

Um Interviewer macht man in der Fußgängerzone gern einen großen Bogen, und Einladungen zu einer "ganz bestimmt kurzen" Onlinebefragung klickt man sofort weg. Die Menschen werden zunehmend Mafo-müde. Auch wenn sie angebissen haben, lassen sie sich nur mit Mühe durch lange Fragebögen fuhren. Die Rekrutierung von Panelisten, die auch bei der Stange bleiben, gestaltet sich ebenfalls zäh.

Wie gut, dass das Aufputschmittel offenbar gefunden ist: "Gamification" heißt das Zauberwort, das zurzeit Hochkonjunktur hat. Gemeint ist die Einbeziehung spielerischer Elemente in die Befragungsdesigns. Ein weiteres Buzzword, das die Methode weiter fasst, ist "Surveytainment".

Gamification soll unter anderem dazu fuhren, dass die Beteiligung an Befragungen oder Interviews wieder mehr Spaß macht. Wahrend der Ansatz in der qualitativen Forschung bereits Tradition hat, fasst er im quantitativen Bereich gerade erst Fuß. Vor allem Online-Befragungen werden durch Gamification abwechslungsreicher gestaltet. Statt nur öde Multiple-Choice-Listen abzuarbeiten, spielen die Probanden nun mit Icons, Bildern und Filmchen, kämpfen gegen Zeitlimits, müssen Rätselaufgaben lösen und vergessen dabei bestenfalls, dass sie sich überhaupt in einer Befragung befinden.

"Die gefühlte Dauer einer Befragung wird kürzer, sagt Benedikt Bartmann, Senior Research Consultant Forschungsgruppe g/d/p in Hamburg. Die Folge: Die Abbruchraten bei Befragungen sinken, und selbst gegen Ende der Fragenlisten geben die Befragten noch konzentrierte Antworten.

 

Ansprechpartner:

Dr. Benedikt Bartmann, Senior Research Consultant

 

Mafo 2012_Gamification.pdf >>>