Alle sind gleich, manche sind gleicher

Tankstellenmarkt 4/2012

Käufer von Eigenmarken greifen gezielter zu ihren Produkten als Käufer von Herstellermarken. Bestimmte Eigenmarkenprodukte haben dabei bessere Chancen im Einkaufskorb zu landen als andere.

Taschentücher und Dosenmais ja, Babybrei und Zahnpasta nein: Es gibt Warengruppen, bei denen Konsumenten häufig zu Handels- oder Eigenmarken greifen und solche, bei denen hauptsächlich Herstellermarken gewählt werden. Papierwaren und Konserven gehören zu den Artikeln, bei denen Kunden gerne Eigenmarken kaufen. Der Eigenmarken-Anteil liegt hier laut Gesellschaft für Konsumforschung bei 67,4 Prozent (Papierwaren) beziehungsweise 56,6 Prozent (Konserven). Ganz anders sieht es aus bei Babynahrung: Hier greift weniger als jeder Zehnte (8,3 Prozent) zur Eigenmarke und bei der Mundpflege, wo sie nur 16,3 Prozent wählen.

ja! kennt fast jeder
Die meisten Eigenmarken kennen Verbraucher im Preiseinstiegsbereich. 97 Prozent kennen Produkte von ja!, Gut & Günstig, Classic, Tip und andere. Das ergab eine telefonische Befragung der Forschungsgruppe g/d/p, ein Hamburger Marktforschungs- und Beratungsinstitut. Demnach kennen im Segment Qualitätsmarke - das sind Dachmarken des Handels, etwa Edeka, Rewe oder real,- Quality - noch 79 Prozent Eigenmarken, während das Segment Bio vergleichsweise unbekannt ist: 30 Prozent der Befragten war keine Bio-Eigenmarke bekannt. Es gibt zwei Hauptgründe für Kunden, warum sie Eigenmarken kaufen. Einer ist eine erkennbare und vergleichbare Qualität. So wird zum Beispiel Toilettenpapier als Eigenmarke gegenüber einer Herstellermarke vom Verbraucher als qualitativ gleichwertig wahrgenommen. Ein zweiter Grund ist der Preis, Eigenmarken sind in der Regel günstiger.

Risiko beim Einkauf
Gleiche Qualität für weniger Geld - demnach müssten Herstellermarken zu Ladenhütern werden. Dr. Benedikt Bartmann, Marktforschungsexperte bei der Forschungsgruppe g/d/p, weiß aber: "Je größer das wahrgenommene Risiko, desto weniger wird auf Eigenmarken zurückgegriffen."

 

Ansprechpartner:

Christa Braaß, Research Director
Dr. Benedikt Bartmann, Senior Research Consultant

 

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